Tipps zum Kennenlernen im realen Leben: Spontanes Ansprechen (Teil 1)

Im realen Leben ergeben sich, wenn wir offen und aufmerksam sind, viele Gelegenheiten zum Kennenlernen. Nur ergreifen wir sie meistens nicht!

Olli, ein guter Bekannter und Hobby-Coach, schrieb mir einen hilfreichen Kommentar zu einem älteren Beitrag, „Ist die reale Welt besser als das Internet?
Darin erzählte ich, dass ich bei einer Radtour vor einem Supermarkt in einem Provinznest kurz einem Mann begegnete, der mir gefiel, ich aber die Chance verstreichen ließ, näheren Kontakt zu knüpfen.
Olli schrieb:
«Deine Gedanken sind ja lustig: “Ich stand da noch einen Moment … überlegte: Warte ich jetzt auf ihn und riskiere, dass mir in Halbe (nächster Ort mit Bahnstation) der Zug davonfährt und ich dann eine komplette Stunde warten muss; oder denke ich mir, dass so ein Typ eh gebunden ist, und gehe meiner Wege? Tatsache ist, er kommt nicht von hier, sonst hätte er das mit der Tür gewusst; hätte mich auch gewundert, denn in ehemaligen DDR-Dörfern weit außerhalb auf dem Lande gibt´s üblicherweise keine so außergewöhnlichen Männer.”
Vielleicht sind das lauter Vorwände deines Unterbewusstseins, um nur nicht handeln zu müssen?
Ja und, dann hättest du eben in Halbe vielleicht noch warten müssen. Hast doch ein Smartphone, damit kann man eine Stunde schnell vertreiben.
Gebunden? Ja vielleicht, aber eben vielleicht auch nicht.
Er kommt nicht von da? Ich kenne mehrere solcher Männer, mich inkludiert, die auf dem Brandenburger Land leben, daher geh ich davon aus, dass er kein Externer war.
Also wenn ich zum Supermarkt gehe und davor eine interessante Frau sehe, werde ich GARANTIERT gegen erste Tür laufen, weil ich nicht dran denke, dass es die falsche ist. Dass der Mann in deiner Geschichte also die falsche Tür nahm, heißt nicht, dass er nicht von dort ist, es kann genauso sein, dass er im Kopf grade mit „wow, ist DIE toll! Wer ist das denn?“ beschäftigt war.
Meist ist es Angst, aber wovor? Dass er vergeben, nicht interessiert oder was auch immer ist?
Tipp: Stell mal dein Denken hier um! Ziel sollte nicht sein, “ich will DEN Mann kennenlernen“, sondern “5 Minuten Smalltalk“, am besten “mit 4-5 Männern pro Woche“.
Warum? Weil du dann Übung bekommst im Ansprechen, du hast schnell Erfolge (5 Minuten Smalltalk mit einem Fremden bekommt man leicht zusammen). Dadurch wird wiederum das Ansprechen leichter.
In 5 Minuten kann man schon grob abschätzen, ob beiderseitige Sympatie da ist, wenn ja, wird schnell mal ein Date daraus. Wenn nein, war es einfach eine weitere Übungseinheit.
Wer sich zu hohe Ziele setzt, der scheitert schon, wenn er den Riesen Weg anschaut – also lieber kleine Ziele, die einfacher zu erreichen sind!»

Ja, Olli hat Recht. Und man kann sich auch ein paar Smalltalk-Themen zurechtlegen; sie vielleicht sogar zuhause schon mal üben, also vor sich hin plappern. Beispiele:
– „Kennst du dich hier aus? Darf ich du sagen? Ich überlege, ob ich ne Kleinigkeit esse, aber ich hab kein nettes Lokal gesehen.“
– „Ist es gut, in dieser Gegend zu wohnen? Freunde von mir aus Berlin überlegen, ob sie aufs Land ziehen sollen, oder in so einen kleineren Ort wie den hier.“
– „Ich hab mich total verfahren. Wie heißt denn der Ort hier und wo ist der nächste Bahnhof?“
– „Kommst du von hier oder bist du auch nur auf der Durchreise? Hast du eine Ahnung, wo man hier gut essen / übernachten / baden / radfahren / ausgehen / … kann?“

Die Strategie „nur 5 Minuten Smalltalk, am besten mit 4-5 Männern pro Woche“ kann man / frau ja ruhig mal ausprobieren…

In Teil 2 dieses Beitrags gibt´s noch mehr konkrete Strategien für´s spontane Ansprechen!

© Beatrice Poschenrieder

Tipps zum Kennenlernen im realen Leben: Spontanes Ansprechen (Teil 1)

Ein Gedanke zu „Tipps zum Kennenlernen im realen Leben: Spontanes Ansprechen (Teil 1)

  1. Keep it simple: Oft reicht es, einem/einer, der/die unterwegs geniest hat, ein “Gesundheit!” zu wünschen und ein freundliches Lächeln dabei zu schenken (ohne Gegenerwartungen :-)… Und wer ein wirkliches Interesse am Kennenlernen hätte, dem würde ein weiteres Gesprächsthema vielleicht kein Problem sein. Und zwar ohne Spickzettel mit Vorstellungsgesprächfragen ;-).

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