Elitepartner: Praxistest und Erfahrungsbericht eines Mannes

Welche Erfahrungen macht ein Mann auf der Bezahl-Singlebörse Elitepartner? Kann man hier gut Frauen bzw eine Partnerin kennen lernen?

Startseite von Elitepartner, sehr attraktive junge Frau mit großem Busen und tiefem Ausschnitt
Tja, wenn die User mal alle so attraktiv wären wie die weiblichen und männlichen Models auf der Startseite von Elitepartner…

Ein Leser, André, hat zu meiner Testreihe über die Singlebörse Elitepartner einen Erfahrungsbericht aus männlicher Warte geschrieben

«Gleich mal vorweg: Ich (André) war auch 1,5 Jahre Premium-Mitglied und habe dort meine sehr liebevolle Lebenspartnerin kennen gelernt. Aber natürlich war die Zeit bei Elite für mich nicht schmerz- und erfahrungsfrei. Frustrierend war für mich, so oft keine Antwort zu bekommen. Jedes Damen-Profil, das mich interessierte, schrieb ich mit einer persönlichen Nachricht an, gab meine Bilder gleich mit frei. Ergebnis in den meisten Fällen: Null Antwort, nicht einmal eine Verabschiedung. Gelesen, Profil besucht, fertig – Dame verschwunden. Ich kann es auch verstehen. Viele Frauen sind halt berufstätig, gerade bei Elitepartner, haben noch ein Offline-Leben meistens mit Kind aus früherer Beziehung, Familien und Freundeskreis und können nicht dauernd online sein.
Trotzdem hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Ansprüche vieler Frauen auf Elite sehr hoch sind. Ich bin halt ein “einfacher” Angestellter mit einer 40-Stunden-Woche, 30 Tagen Urlaub und liebe meinen Beruf, meine Verantwortung. Aber ich bin kein Manager, Pilot, Architekt, CEO oder sonstiger leitender Direktor. Und wenn ich dann in manchen Damen-Profilen lese, dass sie ihren persönlichen Mr. Perfect suchen, der ihnen die Welt zu Füßen legt, der mit ihnen um dieselbige reist (wenn nicht gerade Corona herrscht), nicht geizig ist, Gentleman like und das Leben genießt, dann ist mir klar, dass ich die Ansprüche solcher Damen nicht erfüllen kann und deshalb keine Antwort bekomme.

Dazu kommt die örtliche Einschränkung bei der Suche. Während meiner Zeit habe ich vielmals erlebt, dass Kontakte abgebrochen wurden mit der Begründung “Du wohnst mir zu weit weg“, obwohl die Entfernung nur 50 – 100 km betrug. Ich fragte mich mehr als einmal, warum es diese Personen nicht auf die Reihe kriegen, Zeit zu haben für einen Partner. Nein, alles muss in ihr Leben noch reinpassen, am besten auch der zukünftige Partner, der natürlich in der Nähe wohnt.
In vielen Profilen war der Satz zu lesen: “Ich habe hier ein glückliches Leben, das einzige, was mir noch fehlt, ist mein persönlicher Deckel.”
Was vermutlich bedeutet: “Mehr als 20 km im Umkreis suche ich nicht, und alles, was darüber hinaus geht, beantworte ich gar nicht erst.”

Du hast ja selbst in einem Deiner Artikel geschrieben von “Garten mit Günther in Gießen” (ich find das mega cool) und dass ein 68jähriger mit so einem kleinen Leben für Dich als berufstätige, sehr aktive, deutlich jüngere Frau nicht erstrebenswert ist. Und so wie Du, liebe Beatrice, werden viele Frauen heute denken: “Was soll ich als (zum Beispiel) selbständige Werbefachfrau aus Hamburg in dem Provinznest, wo der André lebt? Wo es kulturell nichts gibt, kein Kino, wenig Restaurants, Bars, Cafes? Wo die Bürgersteige um 20 Uhr hochgeklappt werden? Nein danke, das muss ich mir nicht antun. Soll er doch hierher kommen, dann sehen wir weiter, und wenn er nicht will: Pech gehabt und Tschüss, er ist ja nicht der Einzige”.

Und selbst wenn sich mal ein Mailaustausch anbahnte, musste ich immer damit rechnen, dass dieser abrupt und urplötzlich abriss. Ich habe dann für mich ein schlichtes Prinzip entwickelt: Hat sie vier Wochen lang nicht mehr geantwortet, war aber in der Zwischenzeit “online”, hab ich ihr nochmals eine letzte Nachricht geschrieben, freundlich und höflich. Las sie auch die und wiederum nach zwei Wochen keine Antwort, drückte ich den Standard-Verabschiedungsknopf und weg war ich bzw. sie. Ich lasse mich weder verarschen noch warmhalten, so nach dem Motto: “Jetzt treffe ich halt mal den André, und wenn das nix wird: Ach ja, dann habe ich ja bei Elitepartner noch den Jan, Michael, Claus und Patrick. Dann schreibe ich halt die Herren wieder an.”
Viele Frauen setzen halt schnell die Männer auf die Ersatzbank, hoffen immer auf den Volltreffer, und wenn der einzelne doch kein Volltreffer ist, gibt es ja immer noch viel Auswahl und viele Kontaktanfragen.
Also ich habe dann immer konsequent verabschiedet, wer kein Interesse (mehr) hatte, denn Kontaktleichen sollten nicht mein Postfach überfluten, sondern echte Kontakte.

Mein Fazit: Bei Elitepartner sind die Ansprüche an die Männer sehr hoch, manchmal fast unerreichbar, gerade für Nicht-Akademiker. Ich kann es verstehen, die Frauen in dem Alter ab 40/45 aufwärts haben halt schon Enttäuschungen hinter sich, Fehlgriffe und Männer, die faul, plump oder unverschämt reagieren. Das möchten sie sich ersparen und deswegen wird ausgesiebt in der Hoffnung, doch noch irgendwo den “Prince Charming” zu treffen, den Mann von Welt, mit dem sie das Leben genießen können, weniger arbeiten und die Welt entdecken. Dazu darf der Mann weder zu alt sein, noch zu dick und erst recht nicht zu weit weg wohnen, denn wie anfangs erwähnt: Frau ist heute berufstätig und kann sich nur schwer einen Neustart in einer unbekannten Gegend vorstellen. Da werden dann schon manchmal mehr oder minder konkrete oder verklausulierte Bedingungen für ein Kennenlernen ins Profil gestellt wie z.B. bei dieser Dame: Zitat “Ich suche einen Partner, dessen Kind wie bei mir erwachsen ist und der relativ unabhängig ist, also der in der gleichen Situation ist wie ich. Du solltest Dich mit dem Gedanken befassen, bei weiterem Fortschritt des Kennenlernens hier in meine Gegend zu ziehen, denn ein Umzug wohin auch immer kommt für mich auf gar keinen Fall in Frage. Ich habe hier verlässliche Familie, mein Heimat- und Freundeskreis seit Jahrzehnten ist hier”.
Da frage ich mich bei diesen Anforderungen, ob die Profilinhaberin vergessen hat, dass auch Männer Heimat haben, Freunde und Familie, vielleicht auch noch einen Job, und das alles soll komplett für diese Damen aufgegeben werden?
Das waren im Groben und Ganzen meine Erfahrungen bei Elitepartner.

Aber wie gesagt: Zeit, Mühe, Einsatz und Geld waren für mich richtig angelegt. Denn nun bin ich glücklich mit meiner Partnerin, die übrigens weder Akademikerin noch Erbin eines Unternehmens oder Vermögens ist, sondern eine ganz normale gestandene Frau, die ihr Leben wuppt.»

Kommentar von Beatrice:
Vielen Dank erst mal an André für seinen persönlichen Elitepartner-Test! Lustigerweise haben Freundinnen von mir und ich selbst beim Testen von Elite und Parship sehr oft die selbe Erfahrung gemacht wie André, nur mit vertauschten Geschlechterrollen: Nämlich dass sehr viele männliche Mitglieder stark überhöhte, teils unrealistische Ansprüche haben. Zum Beispiel hatten etliche schon ein hohes Alter und eine beträchtliche Leibesfülle erreicht, wollten aber eine viel jüngere, attraktive und schlanke Partnerin, die bitteschön auch einen hohen Bildungsstand und ein anständiges eigenes Einkommen mitbringen sollte. Es fühlte sich manchmal an, als ob solche Männer sich sagten: Wenn ich schon so viel Geld für eine Partnerbörse ausgebe, will ich auch was Gutes bekommen (wie beim Autokauf: Wenn ich schon viel Kohle ausgebe, muss die Karre auch richtig schick sein; ob der Käufer ein toller Typ ist, spielt keine Rolle).

Dann möchte ich noch was Wichtiges anmerken zu Andrés Prinzip: “Hat sie vier Wochen lang nicht mehr geantwortet, war aber in der Zwischenzeit online, hab ich ihr eine letzte Nachricht geschrieben, freundlich und höflich. Las sie auch die und wiederum nach zwei Wochen keine Antwort, drückte ich den Standard-Verabschiedungsknopf”.
Ich würde als Paarberaterin und Singlecoach sogar dazu raten, das ganze abzukürzen: Wenn er/sie zwei Wochen lang nicht auf meine Nachricht antwortet, die ich zuletzt gesendet habe, hake ich freundlich nach (z.B. “Ich höre/löese nichts mehr von dir, wie kommt´s?). Kommt daraufhin wieder nichts, obwohl die betreffende Person durchaus online ist/war, drücke ich nach einer Woche den “Löschen-/Sperren-Button”. Denn wenn man an jemand interessiert ist, findet man innerhalb von ein, zwei Wochen immer ein paar wenige Minuten, um ein Lebenszeichen von sich zu geben. Alles andere ist eben Desinteresse, und so jemandem brauchen wir nicht hinterherlaufen.

Und hier geht´s zu meinen Testberichten über Elitepartner:

Erfahrungsbericht: Elitepartner im Praxistest

22 Tage Elitepartner – Praxistest-Zwischenbericht

Erfahrungsbericht: 100 Tage Elitepartner – nächster Zwischenbericht

Erfahrungsbericht Elitepartner: Fazit nach einem halben Jahr

© Beatrice Poschenrieder

Elitepartner: Praxistest und Erfahrungsbericht eines Mannes

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