Hier die Erklärung, warum C, der Exlover meiner Freundin M, es mehr als verdient hatte, dass sie ihn am Valentinstag in einem teuren Lokal sitzen ließ
(Fortsetzung der Valentinstag-Story von gestern…) Die beiden lernten sich vorletztes Jahr im November über eine ganz normale Singlebörse kennen – also weder über ein Erotik-Portal noch über „Casual Dating“. Dementsprechend war sein Profil so angelegt, als ob er nach einer richtigen Liebesbeziehung suchte, und so benahm er sich in den ersten 10 Tagen auch – er gab Gas ohne Ende, um M verliebt und ihr eine Partnerschaft schmackhaft zu machen. Doch genau ab dem Tag, wo sie signalisierte, dass sie sich wirklich auf ihn einlassen wollte, fing er an, sich sehr unverbindlich zu benehmen und sich alles offen zu halten.
Wie erwähnt: Obwohl er nur 3 Tage pro Woche arbeitete, gab er M bloß ein paar Stunden von seiner Freizeit ab. Wenn sie sich sahen, war er ihr sehr zugetan und es fühlte sich für sie sehr intensiv an, doch sobald er bei ihr zur Tür hinausging, wusste sie nie, wann und ob sie ihn wiedersehen würde. Fragte sie nach, sagte er “mal sehen” oder „ich melde mich“. C ging fast nie ans Handy, beantwortete Nachrichten mit Verzögerung. Behauptete aber, wenn M vorsichtig nachhakte, warum er sich so verhielt, dass er doch eine Beziehung mit ihr habe. Und hielt sich fein sämtliche Planung offen – Verabredungen mit M traf er immer nur kurzfristig.
Nach 3 oder 4 Monaten, als sie dann ganz direkt mehr Verbindlichkeit von ihm forderte, servierte er sie ab. Und hielt sie in Folge doch bei der Stange durch gefühlig-schmeichelnde Nachrichten und gelegentliche Treffen mit wundervollem Sex. Jedesmal ging ihr das Herz wieder ein bisschen auf, zumal er (ausnahmslos!) nach jedem dieser Treffen sofort eine ganz verliebt wirkende SMS sandte. Alldieweil, seine Begeisterung schien immer schnell abzuebben, denn jedesmal, wenn M nach so einer verliebten SMS um ein Wiedersehen bat, verkroch er sich und tauchte erst Wochen später wieder auf.
Eines Abends, es muss so im September gewesen sein, schickte er ihr eine lange SMS, in der unter anderem stand, dass er sie sehr vermisse, dass sie die Beste sei, ihn nie enttäuscht hatte und er ein Idiot sei usw.
Was sind das für neue Töne, dachte M und rief ihn sofort an, und upps! entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten nahm er das Gespräch an. Sie fragte sofort, „Was ist denn los bei dir?“ Und in einer Mischung aus zornigem Frust und Leutseligkeit platzte es aus ihm heraus: „Diese blöde Matz hat mich schon wieder versetzt, ne Stunde vor unserem Treffen!“
M realisierte in einer Viertel Sekunde: es gibt da noch eine andere, und fragte: „Du meinst die Frau, mit der du grade zugange bist?“ – „Ja.“ – „Warum hat sie dich denn versetzt?“ – „Weil sie verheiratet ist.“ – „Und du stehst auf sie?“ – „Ja, ziemlich.“ (Kommentar von mir: War er betrunken, das alles zuzugeben??) Hach, dachte M schadenfroh, geht es ihm auch mal wie mir. Geistesgegenwärtig verstellte sie sich und machte auf verständnisvoll: „Ach, ja, das ist ärgerlich, wenn man richtig auf jemand steht und sich auf n Treffen freut und dann ganz kurz vorher enttäuscht wird… Wie lange bist du denn schon mit ihr zugange?“ – „So zwei Jahre.“
Merkt ihr was, Leute? Euch wird jetzt sicherlich ebenso wie M klar, warum C sie zeitmäßig immer so kurz gehalten hatte, nie im voraus Treffen mit ihr plante und oft kurz vorher absagte: Um sich immer schnell verfügbar zu halten, wenn die verheiratete Lady mal eine Zeitlücke für ihn frei hatte.
M sagte: „Das geschieht dir recht, dass sie dich versetzt, da ergeht´s dir ja mit ihr wie mir mit dir!“ C murmelte eine Entschuldigung, sie legte aber mittendrin auf, denn erst jetzt sackte die ganze Botschaft:
Die ganze Zeit, während er M eine „Beziehung“ vorgegaukelt hatte, hatte er eine Affäre mit dieser Frau zu laufen, die bei ihm Priorität hatte! War jeder innige Moment, jede Zuneigungsbekundung eine Lüge gewesen? Sie beschloss, ihn nie wieder zu sehen, und sperrte ihn auf ihrem Handy.
2 oder 3 Monate später, Anfang Dezember, traf sie ihn zufällig. Er war ihr so zugewandt und so bezaubernd, schwor, dass es mit der Verheirateten vorbei sei, dass sie sich einwickeln ließ. Fatalerweise reichte es ihr bereits, mit ihm zu küssen, um ihr weiche Knie und eine Mords Lust zu bescheren. Sie nahm ihn mit zu sich…
Und hatte ein paar Tage später ein schreckliches Jucken im Intimbereich. Der Frauenarzt stellte fest: eine bestimmte Bakterienart, die sie vermutlich durch Sex erhalten hatte…
Damit ist die Geschichte aber noch lange nicht zu Ende, im Gegenteil! Mehr dazu morgen im nächsten Blogbeitrag!
© Beatrice Poschenrieder