Eine unbekannte Person im ganz normalen Leben spontan anzusprechen, dazu gehört für Singles viel Überwindung. Wie schafft man es am besten?
Olli der Hobby-Coach schrieb mir nicht nur einen hilfreichen Kommentar zu einem älteren Beitrag, „Ist die reale Welt besser als das Internet?“, sondern auch zu dessen zweitem Teil.
Dort hatte ich beschrieben, was ich machte, um im normalen Leben jemanden kennen zu lernen, unter anderem:
„Ich fahre ganz viel S-Bahn, U-Bahn, Bus; bisheriges Ergebnis: 3 oder 4 flüchtige Kontakte, keine Telefonnummer.“
Ollis Kommentar:
«Schei… auf die Nummern – wenn der Kerl nicht nach deiner fragt, ist er es sowieso nicht wert.
Ja ich weiß, das ist jetzt etwas „gender bashing“, aber so sind die Regeln, Mann sollte fragen bzw. seine rausgeben, von sich aus. Sonst bist du von Anfang an in einer Situation, wo du ihn an die Hand nehmen musst, das ist auf Dauer enttäuschend.
Aber 3-4 flüchtige Kontake, das zeigt doch, da draußen gibt es viele passende Männer, also keine Angst vor dem wichtigsten Schritt, „brutales“ Nexten: „Nummer? Nein? Next!“ Fertig.
Klingt erstmal hart und läuft gegen unser Denken, aber wenn man merkt, „funkt nicht“, bitte nicht noch viel Zeit und Energie reinstecken, denn währenddessen rennen drei an dir vorbei, die du nicht siehst, weil du woandershin schaust.»
Auf meine Anmerkung, dass ich oft im Rathaus aß und insgesamt nur ca. 3 nette Opis und 4 nette Omis kennen lernte, schrieb Olli:
«Wenn die regelmäßig da sind, FRAG sie doch ob sie Single-Männer in deinem Alter kennen?
Fragen kostet nichts und du hast hier wunderbar Informanten für weitere „Forschungen“»
Ich:
„Ich gehe in beliebten Kiezen mittagessen; bisheriges Ergebnis: keines, denn mittagessende Männer tauchen fast immer zu zweit oder im Rudel auf, und die wenigen, die allein kommen, verstecken sich hinter Zeitung/Laptop/Smartphone/Sonnenbrille.“
Olli hierzu: «Perfekt! Es geht garnicht besser! Typ versteckt sich hinter Laptop oder Smartphone? BINGO!
„Entschuldigen Sie, ist mir etwas peinlich, mein Handy-Akku ist grade ausgegangen und ich habe einen wichtigen Geschäftstermin, würde es Ihnen was ausmachen, mir kurz zu helfen, ich bräuchte nen Blick auf Google Maps, weil ich zu der und der Adresse muss!“
Wenn er nein sagt: Next!
Sagt er ja, ist er DEIN Held, also lädst du ihn als Dankeschön auf nen Kaffee ein!
Typ versteckt sich hinter Zeitung: Frag, ob du kurz in den Wirtschaftsteil/ Kulturteil / xxx schauen darfst.
Sei kreativ, sowas sind gute Vorgaben, um was draus zu stricken für ein Kennenlernen.»
Auch folgendes stand in meinem Blogbeitrag: „Ich gehe joggen oder spazieren in zentral gelegenen Parks; bisheriges Ergebnis: irgendwie seh ich immer nur den selben 60jährigen Yeti…“
Olli: «Ansprechen, Socialisen, „Mini-Gruppe“ zum Laufen finden oder gründen, dafür sorgen, dass es sich rumspricht, fertig ist die „Hobby-Jogger-Gruppe“, vielleicht kommen mehr Leute auf Dauer, auch interessante Kerle.»
Generell rät er, «mit Genderklischees spielen! U-Bahn/S-Bahn, guter Einstieg: „Ich habe mich irgendwie total verfahren…“
Wenn du den Mann als „Helden in der Not“ dastehen lässt, hast du IMMER einen Grund, nen Kaffee vorzuschlagen und dir seine Nummer geben zu lassen!
Um es mal mit den Worten von Patton zu sagen, einem Allierten-General aus dem zweiten Weltkrieg: „A good solution applied with vigor now is better than a perfect solution applied ten minutes later.“ (Eine gute Lösung, die ich jetzt habe und die mit Elan umgesetzt wird, ist besser als eine perfekte Lösung, die ich erst 10 Minuten später anbringe.)
Oder um es mit den Worten meines Sensei zu sagen: „Handle innerhalb von 7 Herzschlägen oder verwirf deinen Plan!“
Klar, diese Art, ranzugehen und zu denken, muss man üben, aber aus der ergeben sich grade in punkto Kennenlernen die besten Erfolge.»
Ich schätze, da ist was dran.
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© Beatrice Poschenrieder