Warum finden tolle Frauen über 40 keine tollen Männer?

Die ewigen Singles: Bei den Männern die mit sehr niedrigem Bildungs- und Berufsstand; bei Frauen das Gegenteil: sehr hoher Bildungsgrad, guter Beruf, attraktiv

Frauen über 40 finden keinen Partner
So schön, so klug, so gepflegt – und doch ist sie allein…!

Etliche Frauen über 40 (und noch viel mehr über 50) können davon ein Lied singen: Obwohl sie auf Singlebörsen aktiv sind und Dates haben und/oder sonstwie viel unter Menschen gehen und auf Männer treffen, klappt es einfach nicht, einen passenden Mann für eine feste Beziehung zu finden. Für eine Bettgeschichte oder eine Freundschaft plus würden sie leicht welche kriegen, aber für was Dauerhaftes, Verbindliches: Essig.
Woran liegt’s?
Wenn ich mal von mir selbst ausgehe, als ich noch auf der Suche war, und von meinen Freundinnen:
Abgesehen davon, dass wir lieber allein bleiben oder lesbisch werden, als aus Verzweiflung für die nächsten Jahrzehnte mit jemand zusammen zu sein, der uns langweilt oder nervt, gehören wir zu der Gruppe von Menschen, für die es laut etlicher Studien besonders schwer ist, einen passenden Partner zu finden, mit dem man auf Dauer wirklich glücklich wird; zu dieser Gruppe von Menschen zählen bei den Männern die, die einen sehr niedrigen Bildungsstand und keine oder eine schlechte Arbeit haben; auf Frauenseite praktisch das Gegenteil: sehr hoher Bildungsgrad, guter Beruf, attraktiv – plus: Alter mindestens 40 oder drüber.

Ist ja auch logisch: Frauen, die sich lebenslang reingehängt haben, was aus sich und ihrem Leben zu machen, beruflich, optisch und auch sonst, haben nicht unbedingt Lust auf beispielsweise Schluffi-Typen, die sich immer schon haben hängen lassen, oder auch auf „ewige brave Buben“, die nie was gewagt haben und (fast) nie um etwas kämpfen.
Sondern solche Superfrauen wollen auch Supermänner, oder wenigstens kreative unkonventionelle Kerle, die was in der Rübe haben. Aber sobald diese Frauen über 40 sind, wird die Luft dünn. Sie möchten ja gern Gleichaltrige – aber zum Beispiel ein 42- oder 47jähriger Supermann kann massenweise Frauen zwischen 20 und 50 haben. Für eine 42- oder 47jährige Superfrau gilt das nicht. Sie hat nicht diesen Riesen Spielraum nach unten. Wenn sie Glück hat, sieht sie noch frisch genug aus, um vereinzelt auch mal einen Mann bezaubern zu können, der zwei bis sechs Jahre jünger ist als sie.
Aber wenn dieser etwas jüngere Mann ebenfalls Supermann ist, ist er oftmals schneller wieder weg, als sie piep sagen kann; und wenn er weder ein Supermann noch ein produktiver Kreativer ist, wird er sich an der Seite so einer Frau möglicherweise bald defizitär fühlen (so wie dieser reizende Mann, der mir nach zwei Dates simste: „Ich denke, das wird nix. Du bist so klug und so stark… ich werde da nie mithalten können.“)
Verflixterweise verliebten sich oft grade die Schluffitypen und die Braven Buben in mich, so als ob sie etwas von meiner Kraft und meinem Mut abhaben wollten. Ich wiederum verknallte mich nicht in die, sondern eben in die spannenden Männer mit dem höheren Bewusstseinsgrad, die beständig etwas für ihren Geist und ihren Körper tun, damit alles in Form und in Bewegung bleibt. Ganz ähnlich geht es auch meiner Freundin M, die sich fragt: Warum zum Teufel passiert das gleichzeitige Verlieben von beiden Seiten so selten?

Ich bin stark und unabhängig - kann da ein Mann mithalten?
Für Wonderwoman ist es schwer, den passenden Superman zu finden…

Derzeit grübelt M., ob sie wohl etwas falsch gemacht hatte bei ihrem neuesten Augenstern. Sie hatten ein wundervolles erstes Date gehabt, direkt danach hatte er ihr vor dem Schlafengehen noch für den Abend gedankt und geschrieben, „das war ja schön mit dir!“
Klingt erst mal gut, oder?
War es ein Fehler von ihr, am nächsten Morgen zu antworten, „ich fand´s auch total schön und wünsch mir ne baldige Fortsetzung“? Und als er dann vormittags schrieb, es ginge erst am Sonntag (also 6 Tage später), dass sie dann gleich erwiderte, „wir können gern auch n kurzes Treffen zwischenschieben, muss ja nicht so lang werden wie gestern“, war das zu bittstellerisch?
Du sagst jetzt vielleicht, „Beim richtigen Mann kannst du eh nix falsch machen“.
Im Prinzip stimmt das, aber ich denke eher, dass in dieser überaus sensiblen Anfangsphase eine Frau vielleicht klug vorgehen sollte und dem Mann diese wichtigen Schritte – nämlich zu zeigen, dass er sie wiedersehen will, und um das nächste Date zu bitten – nicht aus der Hand nehmen sollte.

Starke Frauen sind oft zu ungeduldig. Wenn sie auf einen Mann stehen, wollen sie ihn zügig wiedersehen und kennenlernen und nicht etliche Tage oder gar Wochen voller brennendem Sehnen dazwischen haben. Aber vielleicht ist es genau das, was sehr viele Männer brauchen? Dass sich bei ihnen ein brennendes Sehnen entwickelt, oder meinetwegen dass sie Anlauf nehmen müssen für den Entschluss, diese Frau näher in Angriff zu nehmen?
M. hatte bei ihrem neuesten Augenstern nachgehakt, weil sie wusste, dass er am Donnerstag Abend und am Wochenende frei hatte (also auch kinderfrei). Warum legte er sie erst auf den Sonntag? Ist das nicht eher ein Zeichen, dass er sie zwar nett findet, aber nicht verliebt ist?
Sie versucht eine Erklärung zu finden: „Vielleicht hat er ja anderweitige Verpflichtungen, von denen ich nichts weiß.“
Ja, zum Beispiel Dates mit anderen Frauen, die er ungefähr zeitgleich mit ihr in der Singlebörse kennen gelernt hat. Das Verflixte ist ja: Sie sieht, dass er dort aktiv ist: Lämpchen an, Lämpchen aus, Lämpchen an, Lämpchen aus, so geht das den ganzen Tag auf seinem Profil.
Nun könnte man sagen, dass sie ja auch online ist. Aber naja, der Unterschied ist, dass sie es kaum erwarten kann, ihn wiederzusehen, während er sie in einer kleinen Warteschleife hält und sie noch nicht mal weiß, ob er ihr am Sonntag den ganzen Tag gibt oder nur den Abend. Wenn überhaupt. Warum sonst sollte er ihr schreiben, „bin bis Sonntag komplett ausgebucht und werde heut abend ((Do)) das Wochenende durchplanen, geb dir dann Bescheid“, wenn nicht, um noch zu schauen, was an Dates er sich da noch reinpacken kann. Klingt nicht grade, als ob er sich mächtig drauf freut.
Tja, so ist das nun mal, wenn man sich über eine große Singlebörse kennen lernt. Die Attraktiven dort lassen dich oft von Anfang an in der Warteschleife hängen (siehe dazu auch “Hänge ich in der Warteschleife…”).
Die Selbstachtung würde eigentlich gebieten, dass frau sagt: Leckt mich a. A. und behaltet eure blöden vagen Zusagen – ich steh auf Männer, die eindeutig wissen, ob sie mich wollen oder nicht.
ABER! das Ding ist ja, woher nehmen, wenn nicht stehlen? Diese attraktiven interessanten Männer kriegen auf der Partnerbörse mit, dass sie hervorragende Karten haben, also verknallen sie sich an dem einen Abend zwar ein bisschen in dich, aber kurz danach haben sie Kontakt zu einer anderen tollen Frau in der Börse und verknallen sich in die.
Ich denke, manchmal kommt es zwar vor, dass einer von diesen tollen Typen sich beim Date dermaßen verknallt, dass er alle anderen abschreibt und sich abmeldet, aber noch öfter kommt es eben vor, dass er denkt: Bevor ich mich auf die eine einlasse, schau ich mir mal noch die anderen an, vielleicht ist die eine noch nicht die beste, die ich kriegen kann.
Romantik hin oder her, so läuft´s doch, ne.
Und M…. macht ihrem Favoriten keine patzige Ansage, sondern bleibt geduldig und hofft drauf, dass er bald mitkriegt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, und sie doch die Beste ist. Es sei denn, er braucht zu lange, und ein anderer Augenstern schnappt sie weg.

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© Beatrice Poschenrieder

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