Das Penisbild-Experiment: So fing der Dickpic-Test an

Meine Idee, von Datingseiten-Männern Penisbilder einzusammeln, entstand vor einem Dreivierteljahr, als ich mich bei OkCupid anmeldete…



Der Allererste, der mich auf der Dating-Plattform OkCupid kontaktierte, war ein 39jähriger, der nur ein Foto im Profil hatte: Er von hinten, ganz weit weg. Er schrieb: “Hey du, wie geht´s? Ich bin seit Stunden im Büro und brauch bald ne Kaffeepause. Wie schaut´s bei dir aus? Spontanes Treffen auf nen Kaffee?”
Im Prinzip ja nicht unsympatisch, so eine frisch-freche Anfrage, aber wie ich mittlerweile weiß, sind Männer, die ihr Gesicht in ihrem Profil nicht zeigen und die gleich nach einem sofortigen Treffen (meist tagsüber) fragen, auf schnelle unverbindliche Abenteuer aus und wollen keine Zeit verlieren. Außerdem ist es ein Test: Eine Frau, die bereit ist, sich so rasch zu treffen, ist auch eher bereit zu einem flüchtigen Sexabenteuer.

Ich jedenfalls – noch in der naiven Annahme, er wolle mich einfach kennen lernen – erwiderte: “So fix geht´s dann doch nicht, bin am Arbeiten!”
Nach ein bisschen Hin- und Hermailen kam heraus, dass er mit seiner Freundin zusammenlebt und vor ihr geheimhält, dass er fremdgeht.
Ich schrieb ihm, “Wozu soll ich dich treffen? Da ist doch der Frust schon vorprogrammiert. Außerdem bin ich nicht der Typ, der mal tagsüber schnell mit dir ins Bett hüpft, nur weil du eine Zeitlücke hast und deine Freundin es nicht mitkriegt.”
Er antwortete: “Ich arbeite gerade, aber kann gern ein bisschen Zeit für dich freischaufeln. Komm schon!”
Maaaaannnnn!! dachte ich, hat der Tomaten auf den Augen und Styropor im Hirn? Ich wurde sauer. Ich dachte, Singlebörsen sind dazu da, jemanden für eine Liebesbeziehung zu finden! Und mein Profil legt ganz bestimmt nicht nahe, dass ich gern von Hinz und Kunz flachgelegt werden will. Noch saurer wurde ich, als ich zeitgleich auf einer anderen Singlebörse, Finya, auch auf diese Art angebaggert wurde und der Typ andeutete, dass ich ein „deutliches Foto“ von ihm haben könnte. Diese blöden Sexjäger sollen auf Bums- und Seitensprung-Portale gehen, aber nicht mir meine Zeit und Energie stehlen!
Ich beschloss, die beiden ein bisschen hochzunehmen.
Von dem Finya-Kerl ließ ich mir gleich das Foto zuschicken (natürlich auf eine Emailadresse, die nicht mit meinem richtigen Namen verknüpft ist), dem OkCupid-Typen schrieb ich:
“Ich nehme an, du hast eine erotische Affäre im Sinn. Ich werde es in Erwägung ziehen, wenn du mir ein, zwei Fotos von dir sendest, unbekleidet. Hier ist meine Email: …… ”
Bei beiden dauerte es nur wenige Minuten und schon hatte ich Penis-Post im Maileingang. Daran kann man sehen, dass sie die sog. “Dickpics” schon in petto hatten, so etwas also wohl oft machen.
Und was ich da bekam, oh Shit…!
Der Finyaner schickte mir den üblichen Schuss von oben auf sein steifes Stück, sodass es besonders stattlich wirkte; für zusätzliche optische Vergrößerung hatte er sich überall fein säuberlich rasiert und einen Penisring angelegt, um seinem Ding noch ein bisschen mehr Fülle abzutrotzen.
Der OkCupid-Typ hatte sich mit weit gespreizten Beinen vor einen Spiegel gesetzt und einen großen Ausschnitt davon geknipst, sodass nicht nur seine Erektion zu sehen war, sondern auch seine Eier, ein paar Bauch-Speckfalten, ein Teil seiner behaarten Schenkel, eine Menge wild wucherndes Schamhaar und sein Po-Eingang. Schätze, auf einem Schwulenportal hätte er guten Zulauf…

Beide Männer drängelten gleich nach dem Senden, dass ich jetzt dran sei mit dem Hergeben eines Intimfotos. Pah! Dem einen antwortete ich, “Mein geübter Blick hat erkannt, dass dein Teil für mich nicht ausreichen wird, sorry!”, dem anderen, “Oh, das ist zu viel für mich – ich bin raus.”
Dann bei beiden die Blockier-Funktion betätigt. Ich beschloss, ab jetzt von jedem, der meinte, ich sei ein leichtes Flachleg-Opfer, ein Pimmelbild anzufordern.
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© Beatrice Poschenrieder

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