Hier Teil 2 meines Beitrags über gute oder ungünstige Namen (Pseudonyme), die man seinem Singlebörsen-Profil verpasst: Was lässt man lieber?
In Teil 1 dieses Dreiteilers habe ich schon eine Menge Beispiele genannt, was man bei der Erstellung seines Nicknames in einer Online-Dating-Plattform lieber vermeiden sollte.
Außerdem ungünstig sind Pseudonyme mit…
• Rechtschreibfehlern (z.B. Monteghristo“, „sosiehstsaus“, „lockingforyou“, „Schnuki“)
• Verniedlichungen (z.B. „Kleiner“, „LittleBob“, alles mit der Endung „chen“)
• Selbstabwertungen („Hasenfuß“, Idiot, Dummkopf – ja, die gibt´s tatsächlich! Sogar mehrfach!)
• sexuellen Konnotationen („standfest“, „SM-Fan“, „DOMinant“, „devot“, Hengst, Sexmaus, Perlentaucher) – die passen in Erotik-Foren besser als in Singlebörsen
• vieles mit Tieren (z.B. Katzenfrau, Heiße-Katze, Äffchen, Kätzchen, Maus, Bär, Hase, Biene … Selbst ein „Panther“ wirkt unfreiwillig komisch, wenn die Fotos einen untersetzten Kerl mit Doppelkinn und Glubschaugen zeigen).
• Wesen aus Fabeln, Märchen, Mythen, die in Singlebörsen inflationär oft genannt werden (Fee, Engel, Zauberer, Zauberin, Hexe, Kobold, …)
• Zusammensetzungen aus o.g. Elementen:
„Traumzauberin“, „Minimaus“, „Kleine_Fee“, „Krümelmaus“, „Lebensmaus“, „Zwergi“, „Mausekind“, „Zauberhexe“, „SM-Bärchen“…
• Allzu häufig zitiert werden auch die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Wenn die Zusammensetzung stimmt, ist dagegen nichts einzuwenden, aber Kreationen wie „Feuerhexe“, „Wassernixe“, „Erdenengel“ und „Luftikuss“ in 30facher Ausführung… naja.
Hier noch ein paar Einzelbeispiele, die meines Erachtens vielleicht ein bisschen unglücklich gewählt sind (gefunden in einer sehr großen Singlebörse):
• „Binebendso“: Dieser Mann verrät bereits mit seinem Namen, dass er ein starrsinniger Kerl mit gewissen Eigenheiten ist, die er nicht gewillt ist abzulegen, wie auch sein starkes Berlinern und die Überzeugung, dass „ebend“ ebend so geschrieben wird. Dementsprechend nennt er im ersten Satz seines Statements sofort, wogegen er allergisch ist: Tierhaare, Rauchen und Fotos, wo… (es folgt eine längere Beschreibung).
• „Schmatzipuffer“: Das Profil enthält zwar keine eigenen Worte/Texte, aber immerhin bestätigen die Fotos, dass die Dame gern isst. Geht eh oft daneben, wenn Nicknames Esswaren enthalten – etwa eine Dame, die „Schnitzel66“ heißt, sieht auch ein bisschen so aus. Eine andere, die sich „Knödel“ genannt hat, wird das von ihrem Zukünftigen sicher noch oft zu hören bekommen – wahlweise als Kose- oder Schimpfname.
• „Chaos-Biene“, „Pandora“ und „Xanthippe“: Sind die Namen Programm?
• Nicknames mit Hinweisen auf das Lieblingsfahrzeug wie „Mercedes_SL“, „Kawa-…“, „BMW-…“: Sucht so ein Mann eine Frau, die IHN gut findet, oder sein Kfz?
• Ähnlich verhält es sich bei Leuten, die im Pseudonym ihren Beruf nennen, wie „Arzt_…“ oder „Handwerker-…“.
• Die Vornamen der eigenen Kinder, wie „Chloe_Luca“, „Maja-Sophie“: Schön, dass man gleich mal weiß, wie die heißen, und dass diese Person sich so stark damit identifiziert.
• Ganz viele geben sich auch einen Beinamen mit „sweet“ oder „süß“ – das ist mit Vorsicht zu genießen, denn es kann schnell nach Selbstlob riechen.
Last but not least finde ich persönlich Kombinationen, in denen eine Zahl statt eines englischen Wortes eingesetzt wird, eher unsympathisch: Looking4love, Man4you, good2love – das soll kreativ aussehen, ist aber eher pseudo, oder?
Fortsetzung im nächsten Blogbeitrag!
© Beatrice Poschenrieder